Stimme

Stimmstörungen

Da stimmt doch was nicht!


Ist Ihre Stimme oft und andauernd heiser?

Klingt sie krächzend, schrill, brüchig, knarrend, leise, überlüftet, tonlos, zu hoch, zu tief…?

Sie bemerken: „Das war früher anders!“

Das Sprechen ist anstrengend und Ihre Stimme ist bereits nach kurzer Zeit erschöpft?

Haben Sie Schmerzen beim Sprechen?

Ziehen Sie sich zurück? Vermeiden Sie Sprechanlässe?


Die Stimme ist Ausdruck unserer Persönlichkeit. Dabei ist das WAS wir sagen oft weniger aussagekräftig, als das WIE wir es sagen.

Wie wir etwas wirklich meinen, wie wir „gestimmt“ sind und was wir intendieren wird in feinsten Nuancen hörbar und lässt uns in einen guten Kontakt und Austausch finden. Eine Beeinträchtigung der Stimmfunktionen nimmt daher immer auch Einfluss auf unser Kommunikations- und Selbsterleben.

Sie besteht aus den folgenden Bausteinen und ihren vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten:

  • Körperwahrnehmung

  • Haltungs- und Tonusregulation

  • Atemschulung

  • Abbau unphysiologischer Stimmgebungsmuster

  • Harmonisierung des Wechselspiels von Körperspannung, Atmung, Stimme und Artikulation

  • Stimmkräftigung

  • Stimm- und Sprechbeweglichkeit (Modulationsfähigkeit)

  • Musik- und gesangspädagogische Übungen

  • Supervidierende Gespräche

Zum Einsatz kommen zum einen behandelnde Techniken aus dem Bereich der manuellen Therapie, Osteopathie, Atemtherapie und der Entspannungstechniken. Zum anderen erarbeiten wir individuelle Übungsprogramme, mit denen Sie zu Hause weiter ausprobieren und üben können.

Das gemeinsame Ziel einer Stimmtherapie ist der Erhalt, die Wiedererlangung und Verbesserung der Stimmfunktionen, so dass die Stimme wieder resonanzreich, ausdrucksstark und modulationsfähig ausschreiten kann. Grundlage hierfür ist das vertrauensvolle Miteinander zwischen Therapeut*in und Patient*in.

Wir haben die auf Sie zugeschnittenen aktuellen BEHANDLUNGSANSÄTZE zu den Störungsbildern:

Funktionelle Dysphonien:

  • Hyperfunktionelle Dysphonie

  • Hypofunktionelle Dysphonie

  • Belastungsstimmsyndrom

  • Globussyndrom

  • Räusperzwang

  • Wiederkehrende Kehlkopfentzündungen

  • Vocal Cord Dysfunktion (VCD)/ plötzlicher Stimmlippenverschluss

Organische Stimmstörungen:

  • Recurrensparese

  • „Alters“-Stimme (Vocal Fold Bowing)

  • Stimmbandknötchen

  • Atemwegserkrankungen (COPD, Asthma)

Strukturelle Veränderung des Stimmgewebes (Reinke Ödem, Stimmbandzyste, Stimmlippenpolyp, Stimmbandknötchen, Kehlkopf Papillomatose, Leukoplakie, Kontakt- oder Intubationsgranulome, Sulcus Vokalis) müssen in der Regel operativ behandelt werden. Hier kommt die stimmtherapeutische Behandlung vorbereitend zum Einsatz und dann postoperativ zur Wiederherstellung und Regulation der Atem-, Sprech- und Stimmfunktionen. In der Behandlung werden die kompensatorischen Sprech- und Phonationsmuster aufgelöst, um einem Rezidiv vorzubeugen und wieder ohne Anstrengung langanhaltend sprechen und singen zu können.

Psychogene Dysphonie:

Die Stimme ist als Ausdrucksorgan immer in engem Kontakt zu unserem Erleben. Stresssituationen, psychische Belastung, belastende Lebensereignisse und Fehlverarbeitungen können dazu führen, dass die Stimme ohne organische und/ oder funktionale Ursachen verstummt. Dann ist unter großer Anstrengung nur noch ein Flüstern hörbar oder die Stimme versagt ganz (Psychogene Aphonie).

Vocal Cord Dysfunction (VCD):

Bei der Vocal Cord Dysfunction handelt es sich um eine Fehlfunktion des Stimmbandes, die zu plötzlich einsetzenden Atemnot und Luftnotattacken führt. Ausgelöst werden die Anfälle durch mannigfaltige Trigger (Husten, körperliche Belastung, Gerüche, bestimmte Speisen und Getränke, plötzliche Kälte….) Während der Anfälle schließen die Stimmlippen nicht ganz, so dass durch einen kleinen Restspalt noch Luft ein- und ausströmen kann. Daher sind die Anfälle nicht lebensgefährlich, im Gegensatz zum Stimmlippenkrampf. Nach einigen Sekunden oder wenigen Minuten öffnen sich die Stimmlippen wieder von selbst. Die VCD zeigt ähnliche Symptome wie das Asthma bronchiale. Beide Störungsbilder können zusammen bestehen, sollten aber differenzialdiagnostisch abgeklärt werden.